7. British Columbia zum 2. 13.08-16.09

7. British Columbia zum 2. 13.08-16.09

Vorweg, der Titel täuscht. Auf der Route von Alaska nach Vancouver befanden wir uns nicht nur in British Columbia sondern zuerst einmal im Yukon und zweimal für kurze Zeit wieder in Enklaven von Alaska. Nach der, bereits im letzten Beitrag erwähnten, Übernachtung am Kluane Lake fuhren wir weiter Richtung Whitehorse, der Hauptstadt des Yukon. Die Fahrt zog sich jedoch ordentlich in die Länge, da die leuchtende Tankanzeige 40 Kilometer vor Whitehorse, Flizz zur Fahrt mit 80 Km/h zwang. Um alle Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, das war keine Planungsfehler, sondern eine nach Nadine’s Aussage «Sinnlose Patrick Herausforderung» um zu testen wie weit Flizz inklusive geleertem Ersatzkanister fahren kann. Da das VW Handbuch aber bei Meldung der Tankanzeige 70 Kilometer Weiterfahrt verspricht, hätten wir bei nichtgelingen immerhin einen Sündenbock gehabt. So schlichen wir schlussendlich nach insgesamt über 1200 Kilometern mit einer Tankladung in Whitehorse zur Tankstelle. Da hier in wenigen Tagen Bekannte von Nadine ankommen und ihr ein funktionierendes Ersatzhandy aus des Schweiz mitbringen, haben wir uns entschieden die Stadt selbst erst einmal aussen vor zu lassen und über den White Pass nach Skagway zu fahren. In dieser und der anliegen Bucht starteten 1898 während des Goldrausches über 100’000 Leute um nach Dawson City zu gelangen. Auf der Strecke dahin befindet sich zudem die «kleinste» Wüste der Welt, so fanden wir uns plötzlich in der Carcross Wüste wieder. Eine Wanderung durch die Sanddünen ist natürlich ein Muss. Die Landschaft auf dem eigentlichen White Pass war dann atemraubend, weshalb wohl auch die bekannte Zugstrecke der White Pass and Yukon Railway zu den schönsten der Welt gehört. Leider mussten wir feststellen das alle Werbungen mit einer schönen Dampflock gemacht werden, man selbst aber mit einer Diesellock über den Pass fährt. Bei einer Dampflock hätten wir eventuell über eine Buchung nachgedacht, so genossen wir die Landschaft eben von der Strasse aus.

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Skagway selbst ist ein tausend Seelen Dorf und erinnert mit seinen alten Gebäuden ein bisschen an Dawson City. So ruhig und gemütlich es am ersten Tag war, so überlaufen war es am zweiten. Die Stadt ist nämlich auch ein grosses Ziel für Kreuzfahren und genau fünf solcher Schiffe fuhren ein. Innerhalb weniger Minuten war alles ausgebucht, alle Flightseeing Helikopter und Flugzeuge flogen los, Busse fuhren Leute zum Startpunkt der White Pass Zugstrecke und die Verkäuferinnen der Luxusgeschäfte kamen ins Rotieren. Zuviel Stress für uns, deshalb verliessen wir nach Halibut Fish & Chips die Stadt wieder Richtung Whitehorse.

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Die Tage bis zur Ankunft der Bekannten verbrachten wir in und um Whitehorse. So wurde eine Husky Farm mit 128 Schlittenhunde plus Hundebabys besucht, der letzte Alaska Bericht geschrieben und veröffentlicht und noch vieles mehr. Nachdem wir einen Tag mit den Bekannten Phillip und Ursula verbracht haben, machten wir uns auf Richtung Süden. Der Herbst oder der «Indian Sommer» wie er hier oben genannt wird, treibt bereits sein Unwesen und färbt die Laubbäume in allen Farben. So schön dies anzuschauen ist, so zeigt es uns auch, dass es Zeit ist in südlichere Gefilde aufzubrechen. So fuhren wir auf dem Alaska Highway Richtung Westen, bis wir kurz vor Watson Lake Richtung Süden auf den Stewart-Cassiar Highway abbogen.

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Kurz nach Start des Stewart-Cassiar Highway verlassen wir Yukon zum letzten Mal und werden uns bis zur Einreise in die USA in British Columbia befinden. Patrick versuchte alles um im Yukon zu bleiben, nur Nadines rohe Gewalt konnte Patrick über die Provinzgrenze zehren. Der Anfang des Highways ist geprägt von verbranntem Wald in riesigem Ausmass, soweit das Auge reicht nur verkohle Bäume. Auch Aktuell war eine «kleines» Feuer am lodern, wir konnten es jedoch weder sehen noch riechen. Der erste Stopp legten wir am malerischen Boya Lake ein, kristallklares Wasser, Sandstrand und unzählige Insel luden zum Paddel ein. Wir mieteten beim Ranger vor Ort ein Kanu zu einem Spotpreis (20 CAD für 4 Stunden) und kurvten auf dem See herum. Der See wurde wohl fürs Kanu fahren geboren.

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Mit langen Paddel Armen am Steuer führte uns der Highway bei der Weiterfahrt wieder in typisch kanadische Landschaften, Berge, Seen und Wald soweit das Auge reicht. Zusätzlich war der Highway verglichen mit der zweiten Nord-Süd Verbindung (Alaska Highway), welche wir auf der Hinfahrt fuhren, richtiggehend leer. Der nächste Anlauf Punkt war Stewart, ein kleines Dörfchen am Ende des Portland Canal. Touristisch sind hier vor allem zwei Sachen interessant, der Fish Creek für Bären Beobachtungen und der Salomon Gletscher. Für beides muss man jedoch in die Nachbar- und Geisterstadt Hyder, welche wiederum in Alaska liegt. So verbrachten wir eine erfolglose Stunde auf den Bären wartend am Fish Creek und entschieden uns erstmal den Gletscher anzusehen um am späteren Nachmittag nochmals zurückzukehren. Vielleicht verträgt der Bär ja keine Mittagshitze, denn es war einer der raren Tage welcher nach Shorts und T-Shirt verlangten. So fuhren wir ca. eine Stunde richtig schlechte Schotterstrasse von Meereshöhe auf 1300 Meter über Meer zum Aussichtspunkt. Der Anblick des strahlend weissen Gletschers liessen dann auch Nadine’s Schweissperlen von Patrick’s «Himmelsfahrt» verschwinden.

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Nachdem wir einige Sonnenstrahlen eingefangen hatten düsten wir wieder Richtung Fish Creek. Wieder war kein Bär zu sehen und um uns die Wartezeit zu versüssen, lernten wir ein deutsch/australisches Paar kennen welches das gleiche Reiseziel hat wie wir. In Gesprächen vertieft verging die Zeit und plötzlich, kurz nach 21 Uhr und 5 Stunden Wartezeit, helle Aufregung. Ein Grizzly Bär schwamm durch den kleinen Tümpel um am Bach nach Lachs zu fischen. Welche ein Ereignis, leider verliess uns der Kamera Akku nach den ersten Bildern.

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Am nächsten Tag machten wir uns nach dem Einkauf beim «Schweizer» Krämer in Stewart mit Appenzeller Käse, Cervelats und den neuen Bekannten vom Bären Steg wieder auf Richtung Stewart-Cassiar Highway. Zurück auf dem Highway, hatte der passionierte, australische Fotograf einen Geheimtipp einer Fischleiter. So hoffen wir abermals auf «Bären Glück». Leider bekamen wir ausser springenden Fischen keine Tiere zu Gesicht, dafür konnte der Australier den dort ansässigen First Nation (politisch korrekter Begriff für Indianer) zwei fangfrische Lachse abluchsen. Da sie kein Geld annehmen dürfen und wir wegen unseren Dieselfahrzeugen kein Benzin zum Tausch hatten, durften wir die Fische umsonst haben. Das Ganze hatte jedoch einen Hacken, wir mussten die Fische noch ausnehmen und filetieren was niemand von uns je gemacht hat. Gar nicht so einfach, da man den Fisch dank seiner «Glitschigkeit» kaum richtig Greifen kann und trotz scharfen Messern die Lachshaut nur schwer zu durchtrennen war. Nach einem Blutbad und ca 1,5 Stunden hatten wir schöne Filets im Tiefkühler und im Backofen.

Da von hier bis zum Start des Sea to Sky Highways nicht mehr viel auf dem Programm war, wurde in den nächsten Tagen viel gefahren. Einen Abstecher hatten wir noch in Planung, wir wollten das historische Fort St. James ansehen. Dies diente von 1806 bis 1952 als Dreh und Angel Ort für die Pelzjagd. Hier wurden alle Felle gesammelt, verpackt und danach in den Süden exportiert. Die Hütten waren noch alle originalgetreu eingerichtet und in altertümliche Kleidung gehüllte Guides erklärten uns die Lebensumstände von dazumal. Per Zufall trafen wir auch noch auf einen Jahrmarkt mit Rodeo das konnten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Unser Schweizer Tierschutz würde im Dreieck springen wenn er das sehen würde…

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Ansonsten war die Fahrt bis zum Start des Sea to Sky Highway eher unspektakulär, dann aber änderte sich das Landschaftsbild schlagartig. Alles wir sehr trocken und dürr, da die Bergkette am Pazifik das Wetter zurückhält. Die einzig grünen Flecken sind die Rasen der Bauern, welche dafür aber auch ordentlich gewässert werden müssen. Je weiter man auf dem Highway fährt desto näher kommt man an die Küste und in die gemässigten Regenwälder, die Landschaft hat ein sattes Grün gepaart mit wunderschönen Seen, Bergen und Gletschern. Leider bemerkt man auch, dass man sich hier im Einzugsgebiet der Millionenmetropole Vancouver befindet. Der Wanderweg, kurz vor Whistler, zum Joffre Lake gleicht einer Völkerwanderung, aber welche ein Wunder bei diesem warmen Spätsommerwetter. Man könnte den halben Tag damit verbringen die Leute zu beobachten, welche sich den Berg hochschleppen. Vom Inder im feinsten Armani Anzug über Japanerinnen mit «Sonnenschirm» und Flipflops bis zu top gestylten Wanderinnen im hier üblichen Joga Outfit. Zu guter Letzt noch die zwei «Overdresseden» Schweizer, welche die Höhenmeter in steigeisenfesten Bergschuhen, Bärenspray und Wanderkleidung überwinden.

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Nächstes Ziel war Whistler, eines der wohl renommiertesten Skiorte der Welt und im Sommer eine gute Adresse für Downhill Mountainbike. Uns hat die Stadt aber gar nicht zugesagt. Für die olympischen Winterspiele 2010 hat man wohl versucht ein Stadtzentrum und Flaniermeile im Stile idyllischer Berghüttchen zu bauen. Irgendwie wirkte das Ganze aber sehr künstlich und dient heute wohl eher als Gold Kuh und Touristenfalle. So verliessen wir die Stadt schon nach wenigen Stunden und fuhren Richtung Squamish, dem selbsternannten Outdoor Paradies von Kanada. Hier fühlten wir uns sofort wohler und wir planten für den morgigen Tag eine Wanderung auf den Squamish Hausberg Stawamus Chief. Den Rest des Tages verbrachten wir damit die Stadt kennen zu lernen. So fuhren wir in der Stadt dem Wegweiser «Windsurfing» hinterher. Prompt kamen wir auf eine lange Landzunge welche dem Wassersport verschrieben war. Sehr wahrscheinlich waren die Schilder in der Stadt noch von früheren Zeiten. In der aktuellen Zeit war doch eher Kitesurfen angesagt. Das Beste, um von dieser Landzunge aus surfen zu gehen, muss man nur 20 Dollar pro Tag zahlen. Sowas hat Patrick in seiner zehn jährigen Windsurfkarriere noch nicht gesehen. Keine Angst, zuschauen darf man gratis. Am nächsten Morgen warteten wir erst den Verzug des Nebels ab um unsere Wanderkondition am Stawamus Chief zu testen. 700 Höhenmeter auf nur 2 Kilometer Weg wiesen eher auf Treppensteigen also auf wandern hin, und dies bewahrheitet sich. Auf den letzten Meter musste man den zweitgrössten Granit-Monolith der Welt mit Hilfe eines Klettersteiges bezwingen. Leider zog der Nebel bereits wieder auf, dennoch hat man einen guten Blick auf Squamish und die Umgebung. Wer wirklich sportlich ist, kann den Berg auch kletternd auf einer der duzenden von Routen bezwingen. Die Wanderung war für Nadine jedoch noch nicht genug, weshalb wir den Abend mit Längenschwimmen im Hallenbad und Sushi abklingen liessen.

Am nächsten Morgen waren die letzten Kilometer bis in die Millionen Metropole Vancouver angesagt. Der Highway schlängelte sich wunderschön der Küste nach, bis er in North Vancouver endet. Hier erkundeten wir zu allererst nach Schlafplätzen, der Walmart Parkplatz wurde dafür auserkoren, da wir uns weigerten 50 Dollar pro Nacht für einen Stellplatz ohne Wasser und Strom auszugeben. Wie sich danach herausstellte die Richtige Wahl, gratis, Wifi und Toiletten von 7-23 Uhr. Dazu noch einen Starbucks um die Ecke, da Nadine ohne «Latte Macchiato» am Morgen nicht in die Gänge kommt. Am späteren Nachmittag nahmen wir Kurs Richtung Downtown um uns das Fussball Spiel der Vancouver Whitecaps gegen Red Bull New York anzusehen. Obwohl es «Major League» ist, die höchste Liga von Kanada und der USA, kommt die Qualität nicht mal an unsere Schweizer Liga. Kopfschüttelnd, faulenzend in der Sonne, mit einem «Überbecher» Mountain Dew, Chicken Fingers und Pommes machten wir uns mit unserem englischen Nachbar über das Spiel lustig. The «American Way of Life» kann doch so schön sein. Dennoch war das Stadion sehr gut gefüllt, die Sport Faszination der Nordamerikaner ist einfach unglaublich. Der angebrochene Abend wurde dann mit einem Spaziergang durch die Olympic Village abgerundet.

Am nächsten Morgen parkierten wir Flizz direkt in Downtown, um von dort aus zu Fuss die wichtigsten Sachen zu erkunden. An der Waterfront schauten wir uns das Olympische Feuer und den Canada Place an, dort legen die Kreuzfahrtschiffe jeweils an und ab. Danach wollten wir zu Fuss in den China Town gehen, jedoch war das Viertel dazwischen so heruntergekommen und voller Obdachloser, dass wir dachten es sei besser umzukehren. Erstaunlich, dass man sich nur wenige Gehminuten von Downtown im schlimmsten Stadtviertel befindet das wir beide je gesehen haben. Wir hätten nie gedacht, dass das in eine so «reichen» und fortschrittlichen Stadt in den Ausmassen möglich ist. So waren wir heilfroh, als wir zurück bei Flizz waren und den Weg auf die Granville Island unter die Räder nahmen. Früher war die Insel ein Industriegebiet, heute ein hipper Stadteil mit Markt, Brauerei und vielen kleinen Shops. Bei dem schönen, warmen Wetter war richtig was los und die Insel strotze von Leben. So schlenderten wir einige Zeit durch die Insel und degustierten uns durch beinahe alle Biere der «Granville Island Brewing». Als Abschluss decken wir uns noch mit zwei Kartons unserer Favoriten ein. Von hier ging es weiter in den Stanley Park, einem Erholungspark welcher von Fussgänger über Velofahrer bis zu Inline Skater anzieht. Auch hier genossen tausende von Menschen das super Wochenende, was am Abend für einen ordentlichen Stau um die Insel sorgte. Wir vertraten auch hier unsere Beine uns genossen den Blick auf die Skyline von Vancouver. Schon früh, fielen wir mit vollen Sushi Bauch in unser Wahlheimat «Walmart», todmüde ins Bett.

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Am nächsten Morgen mussten wir uns wiedermal um Flizz kümmern. Seit Nadines Ankunft in Calgary haben wir bereits 15’000 Kilometer zurückgelegt und Flizz verlangt nach einem Ölwechsel. Da hier alles Drive-Thru ist, kann man das ohne Termin bei vielen Anbietern in Kurzzeit machen. Da letztes Mal das Öl verwechselt wurde (für die Kenner 5w40 statt 10w40, macht unserem Flizz nix, aber dennoch unschön) wollte Patrick zuerst den Kanister Öl genau unter die Lupe nehmen und schauen ob die VW Normen wirklich Richtig sind. Nachdem alles gecheckt wurde, händigte Patrick den Ölfilter und die Dichtungen aus. Nach wenigen Minuten rief der Kollege unter dem Auto hervor «The Bitch is done» und der Werkstatt Chef verabschiedete uns mit den Worten «We double checked everything, see you», naja vertrauenserweckend ist anders. Da die Abfahrt der Fähre nach Vancouver Island drängte, entschied ich mich die Arbeit erst im Terminal zu checken und bis dahin dem Mechaniker zu vertrauen. Dort stellte sich heraus, dass das Motoröl ordentlich überfüllt worden war. Da schwört sich Patrick, das nächste Mal mit Ölkanister und Filter eine Hebebühne zu mieten oder in eine Hinterhofwerkstatt zu gehen. Hauptsache man kann selbst handanlegen oder zumindest dabei zuschauen und gegebenenfalls korrigieren. Nach einer ruhigen Überfahrt nach Vancouver Island, wollten wir hier vor allem den «verpassten» Sommer am Strand mit surfen und sonnen nachholen. Dafür fuhren wir nach Tofino, dem Surf Ort von Kanada schlechthin. Hier verbrachten wir insgesamt eine Woche am längsten Strand von Kanada dem Long Beach.

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«Leider» befindet sich der Surfstrand im Pacific Rim Nationalpark, weshalb wir für die Nacht, wie viele Büssli Camper und Surfer, aus dem Park in den Forstweg flüchteten. Übernachtungsplätze sind hier nämlich ziemlich rar gesät, ausser man ist gewillt zwischen 40-50 Dollar pro Nacht für einen Campingplatz zu bezahlen. Da sich diese aber nicht an den Surfspots befinden, muss man sowieso jeden Morgen sein Auto fahrbereit machen. So wiedersprachen sich der Ort und die Leute irgendwie. Unterwegs sind viele «junge, junggebliebene und hippige» Surfer, der Ort selbst ist aber eher eine Touristenfalle mit teuren Resorts, Feinschmecker Lokalen, Verbotsschilder soweit das Auge reicht und einer hohen Dichte an Sicherheitsleuten und Polizei etc. Den Bus für ein paar Tage am Strand parken, ein Strandfeuer entfachen und die Surf Kult nach Lust und Laune ausleben ist hier nicht. Da kann Patrick mit seiner Surf- und Frühlings Wahlheimat Galizien schon reumütig werden. Durch den Tag, trifft man jedoch auf den Parkplätzen viele Gleichgesinnte und bis auf ein «Local» welcher Patrick anschnauzte, weil er schon seit geraumer Zeit auf eine Welle wartete, Patrick aber flinker war und die Welle schon weiterdraussen für sich «reservierte», war alles ziemlich locker. Auch trifft man hier auf unzählige Surfschulen und Anfänger, zu welchen sich auch Nadine zählen durfte. So war auch sie jeden Tag auf dem Wasser und konnte einige Fortschritte im Wellenreiten verbuchen. Das Wetter war perfekt, warm, ruhig und sonnig. So waren jedoch auch die Wellen sehr klein, da die Winterstürme noch nicht eingetroffen sind. Gerne hätten wir auch noch den Norden der Insel erkundet, doch es ist Zeit den Vögeln in den Süden zu folgen.

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Die Fähre wird uns von der Südküste in Victoria direkt in den Washington State bringen. Um die Fahrt nach Victoria nicht auf dem normalen Highway zurückzulegen, entschieden wir uns für kleine Forstwege im Hinterland. Dort hatte Patrick im Internet von einem abgestürzten Bomber Wrack den 50er Jahren gelesen, welches man besichtigen kann. Mit den GPS Koordinaten versuchten wir einen Weg zum Unglückort zu finden, jedoch scheiterten wir immer an zugewachsenen Wegen oder einer zu steilen Passage, welche Flizz nicht meisterte. Mit Allrad wären wir vielleicht fündig geworden, da Flizz aber mit hoher wahrscheinlich nach einem Wolfsburger Karnevalswochenende gebaut wurde und die lieben Herren VW vergessen hatten alle Räder mit dem Motor zu verbinden, mussten wir das Wrack Wrack sein zu lassen. Am nächsten Tag kamen wir bei T-Shirt Wetter in Victoria an und quartierten uns auf dem Parkplatz im Hafen ein. Camping Nachbar war Herr Gabbert in seiner 40 Millionen teuren Invader Yacht. Leider blieb aber eine Einladung seinerseits aus. Da die Fährenfahrt für morgen Nachmittag geplant war, blieb uns noch genügend Zeit die Stadt zu erkunden. Vom Boardwalk dem Wasser entlang über ein hippige Shopping Allee auf schwimmenden Hausbooten bis zum China Town. Die Stadt hat wirklich viel zu bieten und bleibt dabei ruhig und beschaulich, uns hat es gut gefallen.

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Am nächsten Morgen entdeckte Patrick ein grosses Haus mit einem IMAX Plakat. Perfekt um die Zeit bis zur Fähre zu überbrücken. Nachdem uns der erste Film über den Schutz der Ozeane schon gut gefallen hat, blieben wir gleich sitzen und genossen einen zweiten Film. Diesmal mit 3D Brille, hoher 4k Auflösung, neuster Laser-Beamer Technologie und zwölf Kanal Surround Sound. Der Film riss uns vom Hocker und direkt in die ISS Raumstation. Unglaubliche Bilder der Erde vom All aus und Alltag in der ISS Raumstation. Man könnte wirklich meinen man sein direkt vor Ort. IMAX wir kommen wieder. Zurück auf dem Boden der Tatsachen, liess uns die U.S. Board Patrol an Bord der Fähre. Diese brachte uns über die Juan-de-Fuca-Strasse zu neuen Ufern.

10 Gedanken zu „7. British Columbia zum 2. 13.08-16.09

  1. Hallo ihr beiden.
    Also wenn man das so liest, packt einem schon etwas der Neid und man wäre gerne wieder so jung und einfach unterwegs! Waren wir ja auch einmal, aber das ist schon länger her.
    Hier in der Schweiz wird es langsam winterlich und ich glaube fast der Indian Summer, resp. Herbst findet dieses Jahr bei uns nicht statt ;-)! Nur gut habt ihr ihn drüben gesehen und konntet ihm rechtzeitig Richtung Süden entkommen.
    Womit macht ihr eigentlich immer die tollen Bilder, doch nicht etwa mit einem gewöhnlichen Mobilephone, oder?
    Liebe Grüss Mamasusanna

  2. Hi
    Aber auf den Wassertöffs, das seid nicht ihr, oder? Die „Dampf“lokstrecke über den White Pass wäre sicher interessant, und diese Schneeschleuder!
    Einen noch grösseren Granit-Monolith werdet ihr im Yosemite National Park finden: El Capitan. Aber nicht raufklettern!
    Gruss aus den Schweizer Bergen

  3. Hallo Ihr Beiden
    Einmal mehr ein toller Bericht von Euch. Ihr scheint wirklich Mega Spass zu haben. Macht weiter so und geniesst Eure Zeit.
    Liebe Grüsse
    Peter

    P.S. Päde – Dein Schnauz 🙁
    No way !!! Der muss wieder weg 🙂

  4. Hoi ihr zwei Globetrotter
    Herzlichen Dank für den interessanten Reisebericht. Macht weiter so. Es ist spannend, eure Erlebnis und Abenteuer zu verfolgen. Bei uns ist alles OK wir wünschen euch viel Spass auf der Weiterreise und hebed Sprg und blibed gsund. Herzliche Grrüsse aus dem herbstlichen Rüti OMAMMA und NENI

  5. Es macht immer wieder Spaß Euren Bericht zu lesen und es kommt schon etwas Neid auf. Aber trotz alledem genießt die Zeit. Ich bin weiterhin still und leise bei Euch an Bord.

  6. Nein das sind nicht wir. Die düsen da mit Jet-Ski und Mastercraft Booten durch. Und fahren 300 Meter vor dem Ufer im Schrittempo…

  7. Viele Fotos sind mit der Spiegelreflex gemacht. Auf Wanderungen und für die Panorama Aufnahmen kommt jedoch immer das Smartphone zum Zuge.

  8. Hey!
    Euri Bricht sind würkli cool und mer freued üs jedes Mol wieder uf de nächschti 🙂 Bilder gsehnd traumhaft us und i wür sege: Gnüssed das wiiterhin!
    LG

  9. Hy you twou
    So ändlich han i eue langersehnti Bricht au chönne läse, da ich min PC us unerchlärliche Gründ ussergfächt gsetzt han und dänn han müesse uf de Sam warte bis er vo Salzburg zrugg cho isch, und er en dänn hät dörfe „flicke“. Aber s’warte hät sich glohnt!!! Isch eifach immer wieder super über euri Reis dörfe z’läse und die vielle idrückliche Bilder azluege. Cool! Mached wiiter so!! Bis eus isch jetzt de indansommer au acho. Mir gnüsset, näbscht em schaffe würklich sunnigi warmi Tage. D’Blätter verfärbet sich langsam, de Näbel taucht d’Lanschaft i gspängstigi umriss und es schmöckt so guet im Wald, so uurig. Isch für mich eifach au e schöni Jahreszyt de Härbst. Freu mi uf de nächst Bricht vo eu! Hebet Sorg!! Bis bald.
    LG Mami/Astrid

  10. Hoi ihr zwei Lieben,
    Eure Reiseberichte sind wirklich toll und spannend und wecken in uns Erinnerungen an unsere grossen Reisen in Down Under.
    Macht weiter so, wir denken an Euch.
    Liebe Grüsse Neni und Omama

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