2. Québec 26.05.16-01.06.16

2. Québec 26.05.16-01.06.16

In der Provinz Québec stand das Autoversicherungs Problem meiner Kollegen zuoberst auf der Prioritätenliste. Um die Versicherungsbedingungen zu erfüllen musste das Auto eine Nummer aus Québec besitzen und dort immatrikuliert sein. Es stellte sich heraus, dass dies nur mit einer gültigen Motorfahrzeugkontrolle in der Provinz Québec möglich war. Um das Auto für die Kontrolle fit zu machen, befand es sich einen ganzen Tag in der Werkstatt. Wir verbrachten den Tag in Tim Hortons (Canadas Fast-Food-Kette Nr. 1) und erledigten Büroarbeiten. Am zweiten Tag in der Provinz erhielt das Auto das Kennzeichen von Québec und wir konnten die Reise weiterführen. Als erstes Stand der Gang über den Sankt-Lorenz-Strom mit der Fähre an, um dem Strom an der schöneren und wilderen Seite entlang zu fahren.

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Auf der Route 138, welcher der Küste Richtung Westen folgte, fuhren wir dem Sankt-Lorenz-Strom entlang. Nach zwei Stunden Fahrt, entdeckten wir auf der Karte eine schön geformte Halbinsel auf der einen Weg bis an die Spitze führte. Wir folgten der einsamen sandigen Strasse für ca. 20 Minuten und vermuteten das sich ein genauso einsamer Strand am Ende befinden wird. Als wir um die letzte Kurve bogen wurden wir nicht von Einsamkeit, sondern von einem Trailerpark begrüsst. Hier hatten einige Leute Ihr Wochenend- oder Ferienhaus. Mist dachten wir, alles für nichts gefahren und wollten umkehren. Bei der Kehre grub sich Flizz soweit in den Sand ein, dass er festsetzte. Gerade als ich anfing den Luftdruck in den Reifen zu reduzieren um mehr Haftung zu erlangen, fuhr ein Pickup mit 2 Kanadiern rückwärts heran. Kurz darauf wurde Flizz aus dem Sand gezogen und uns allen ein Bier angeboten. Bei Bier und Gespräche bekamen wir das Angebot, den Stellplatz des Nachbarn in Beschlag zu nehmen, da er dieses Wochenende sowieso nicht hier ist. Das Angebot konnten wir natürlich nicht ausschlagen und wir übernachteten eine Nacht auf dem Platz. Die Kanadier (2 Pärchen), oder wie wir sie nannten, die «Redneks» luden uns ein mit ihnen zusammen die Halbinsel zu erkunden. Natürlich nicht zu Fuss, so nahmen wir im Anhänger (Aufgeschnittenes Ölfass mit Rädern) des Quads Platz und wurden um die Halbinsel kutschiert. Später am Abend assen wir alle zusammen, Krabbenbeine, Meeres Schnecken, Crevetten und was man sonst noch alles auf dem Meer fischen kann. Zum Abschluss des Abends wurde der alte Pickup welche einer der Kanadier restauriert angeworfen. Mit 4 Personen in der Kabine und 4 auf der Ladefläche ging es in hohem Tempo dem Strand entlang, was für ein Gaudi. Auf dem Weg vom Stand zurück auf die Strasse versank plötzlich auch der Pickup im Sand. Nach langem Versuch das Auto wieder aus dem Loch zu bringen, mussten wir selber anpacken und konnten den Wagen mit vereinten Kräften wieder aus dem Sand befreien. Am nächsten Morgen mussten wir uns schweren Herzens von Ihnen verabschieden und unsere Fahrt fortsetzen.

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Auf der Weiterfahrt entlang des Stroms machten wir einen Abstecher in den Saguenay Fjord National Park wo wir eine schöne aber steile Wanderung mit Aussicht auf die Fjorde machten. Das Wetter war hier noch verrückter als wir es uns bereits von Kanada gewohnt waren. Gewitter und Sonnenschein wechseln sich hier im stunden Takt ab. So richtiges April Wetter Ende Mai.


Auch Tier Beobachtungen kamen entlang des Stroms nicht zu kurz. So trafen im Plumpsklo auf ein Stachelschwein welches genüsslich an der WC Schüssel knabberte. Das Highlight waren jedoch die Beluga Wale welche wir kurz hinter Tadoussac entdeckten. Für fast alle von uns, war es das erste Mal das wir einen Wal zu Gesicht bekam.

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Nach der ganzen Natur standen am Ende des Sankt-Lorenz-Strom vor allem Stadtbesichtigungen auf dem Plan. Die erste Stadt welche wir erreichten war Québec. Die Stadt ist von überschaubar Grösse, mit dem Auto Problemlos zu besuchen und man fühlt sich sofort wohl. Wie ein grosser Teil der Provinz Québec wird auch hier französisch gesprochen. Man fühlt in der Stadt die französische Abstammung und das Flair. Alles in allem eine schöne Stadt welche sicher eine Reise wert ist. Nach knapp 24h fuhren wir weiter Richtung Westen.

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Westwerts von Québec wird der Sankt-Lorenz-Strom von einem Meeresarm zu einem breiten Fluss. Nach etwa 200 Kilometer Fahrt, wurde das Verkehr immer dichter und wies uns darauf hin, dass Montreal wesentlich grösser ist als Québec. Nach langem Stop&Go durch die Vorstadt erreichten wir Downtown. Wir verbrachten den morgen damit uns die Stadt anzusehen und die unterirdischen Gänge «Montréal souterrain» zu entdecken. Einen Grossteil der Stadt kann man unterirdisch begehen, um in den strengen Wintern vom Wetter geschützt zu sein. So findet man im 32 Kilometer langen Tunnelsystem alles was man braucht. Von Restaurants, Einkaufsmöglichkeiten bis zu Coiffeure und Aufzüge um in die Hochhäuser zu gelangen. Als letzte Tat besuchten wir noch den Biodome, in dem man verschiedene Klimazonen besichtigen kann.
Alles in allem konnte uns Montreal aber nicht so wirklich in seinen Bann ziehen. So fuhren wir nach einem Tag bereits weiter Richtung Provinz Ontario und der Mega Metropole Toronto.

3 Gedanken zu „2. Québec 26.05.16-01.06.16

  1. Ich beneide Euch um die Tour und die Erfahrungen, die ihr dabei macht. Es erinnert mich an meinen Trip in den Westen der USA vor … sehr langer Zeit. Damals gab es leider noch keine Blogs, so dass ich alles auf Papier festgehalten habe.
    Eigentlich ist doch wieder bald Zeit für einen neuen Eintrag, oder? Ich kann es kaum erwarten.

    Ciao,
    Frank

  2. Da fragt sich die „besorgte“ Mama doch, ob der Fass-Anhänger beim Kanadischen Strassenverkehrsamt zur Prüfung war und dementsprechend zugelassen ist?
    Ausserdem möchte sie gerne wissen, welchen Wasserfall ihr besucht habt. Sicher noch nicht den berühmten, dieser hier ist aber auch nicht von schlechten Eltern.
    Macht weiter so!
    Mama

  3. Der Moby Dick ist aber beeindruckend, hab auch noch nie so einen gesehen. Glückstreffer.
    Hier in Europa wird vor allen viel Fussball geschaut, und bei euch ist erst gerade die Eishockey Saison fertig.

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