31. Uruguay / Buenos Aires / Iguazu 12.02-01.03

31. Uruguay / Buenos Aires / Iguazu 12.02-01.03

Uruguay fing mit einem folgenschweren Lapsus an. Im ersten Dorf wollten wir eigentlich nur kurz etwas Geld abheben und einige Besorgungen machen. Vor Freude, dass bereits der zweite Geldautomat etwas ausspuckte, vergass Patrick seine Bankkarte wieder aus dem Automat zu nehmen und lief davon. Als er es kurz später realisierte und zurück zum Automaten rannte, war die Karte bereits eingezogen. Weiss der Geier, warum man die Geldautomaten in Lateinamerika so programmiert, dass man ohne Karte davonlaufen kann. Bei uns in Europa muss man immer erst die Karte ziehen, bevor man überhaupt an Geld kommt.

Nun gut, in knapp einer Stunde sollte die Bank ihre Tore öffnen, diese haben hier immer jeweils Wochentags zwischen 13 und 17 Uhr offen. So gesellten wir uns in den Park und kehren wenig später zur Bank zurück. Vor verschlossenen Türen stellte sich bald heraus, dass wir mal wieder einen der vielzähligen Feiertage erwischt hatten, heute und morgen ist Karneval. Nach langem hin und her entschlossen wir uns, an einem schönen Plätzchen am Rio Uruguay bis Mittwoch abzuwarten.

Zwei Tage lang beobachteten wir die Einheimischen beim Fischen, Pferde beim Baden oder die Teenager bei Rally Fahrten mit ihren Mopeds. Wir selber haben es aber nicht in die braune Brühe des Rio Uruguay gewagt.

Zurück in der Bank sah es lange danach aus, als ob wir für Nichts gewartet hätten, die Karte müsse laut Vorschrift zurück zur Bank in der Schweiz gesendet werden. Als wir dann schliesslich im Büro des Filialen Chefs landeten, konnten wir ihn davon überzeugen, uns die Karte gegen vorzeigen des Passes auszuhändigen zu lassen.

So konnten wir das Projekt Uruguay mit zwei Tagen Verspätung endlich starten. Durch das flache, hüglige und saftig grüne Land fuhren wir Richtung Colonia del Sacramento, der ältesten Stadt Uruguays.
Seit langem trafen wir hier Mal wieder auf ein richtig schönes Städtchen mit Kopfsteinpflaster, alten Festungsmauern und hübschen Cafés. So streifen wir ein wenig durch die Strassen und übernachteten danach gleich ausserhalb der Stadtmauer.

Von hier aus ging es über Montevideo, die Hauptstadt Uruguays, hinaus nach Osten, um noch ein paar Leuchttürme anzuschauen bevor wir uns dann in wenigen Tagen auf die Verschiffung von Flizz vorbereiten müssen.
Auf halben Weg legten wir noch einen folgenschweren Übernachtungshalt in einem Park nahe einer Stadt ein. Schon nachmittags hatten wir Kino vom feinsten, die holprige Schotterstrasse diente als Rennstrecke, das WC Häuschen wurde zur Boxengasse umfunktioniert und dem Ganzen ordentlich ohrenbetäubende Musik unterlegt, Lateinamerika wie es leibt und lebt.

Die Hoffnung, dass sich das Ganze mit fortschreitender Zeit bessern würde, gaben wir bald auf. Das war aber am Freitagabend mitten im Ferienmonat Februar auch ein frommer Wunsch. So brachten wir die Nacht mit Ohrenstöpseln irgendwie hinter uns und erwachten am nächsten Morgen ordentlich gerädert.

Endlich am Meer in José Ignacio angekommen, besuchten wir den dortigen Leuchtturm mit guter Aussicht entlang der Küste. Unglaublich, das halbe Land befindet sich momentan im Badeurlaub an der Küste.
Nach einem weiteren Leuchtturm in Cabo Santa Maria suchten wir uns dieses mal ein ruhigeres Plätzchen im Landesinneren für die Übernachtung.

An einem wunderbaren Flüsschen fanden wir ein schönes Plätzchen. Als dann mit dem Sonnenuntergang auch alle Tagestouristen verschwanden, stand einer ruhigen Nacht nichts mehr im Wege. Doch kurz nach Mitternacht war nicht mehr an Schlaf zu denken: Drei Autos mit voll aufgedrehter Musikanlange, ein Feuer in der Mitte mit grillendem Fleisch und einer Horde lallender Betrunkener.
Das Ganze kein 10 Meter von uns entfernt, obwohl der Platz am Fluss hunderte von Metern lang ist. Das sind die Momente, wo man sich die schweizerische Rücksicht wünschen würde.
Nach einem ordentlichen Knall verstummte die Musik kurz nach vier Uhr und die Gruppe zog von dannen.

Nach den letzten zwei Nächten kamen wir am nächsten Tag auch mit ordentlichem Schlafmangel im Paraiso Suizo an. Ein Schweizer Ehepaar hat hier einige Cabanas und einen Campingplatz aufgebaut. Perfekt gelegen für alle ankommenden oder nach Hause gehenden Overlander, welche ihr Auto via Montevideo verschiffen. Sogleich fühlten wir uns pudelwohl, jeden Morgen knackiges, frisches Brot, täglicher Apéro mit all den Reisenden und natürlich klinisch saubere Sanitäreinrichtungen.

Innerhalb von drei Tagen versuchten wir all unsere Vorräte aufzuessen, alles was uns wichtig ist in der schwerer zugänglichen Dachbox zu verstauen und natürlich Flizz eine ordentliche Wäsche zukommen zu lassen. In Badehose unter dem Auto wurde kiloweise Matsch und Schlamm aus den Trägern und dem Unterboden gespült, unglaublich was da alles hängen blieb.

So verliessen wir die Oase im Platzregen, um in Montevideo den Papierkram für die Abgabe von Flizz am nächsten Tag vorzubereiten. Alles klappte wie am Schnürchen und schon kurz nach Mittag standen wir in Stadtnähe an einem Leuchtturm und verbrachten einen letzten Nachmittag und die anschliessende Nacht in Flizz.
Am nächsten Morgen standen noch die letzten Arbeiten an, Radio ausbauen, die Kisten mit ein paar Spanngurten «sichern» und dann ging es langsam Richtung Hafen. Dabei fiel uns auf, dass Flizz jeweils ein paar Sekunden brauchte um zu starten, aber diese letzten paar Meter wird er wohl noch mitmachen…

So stellten wir Flizz am Hafen ab und begaben uns mit der Agentin zur Zollbehörde, um das Auto aus Uruguay auszuschiffen. Dann noch 200 Meter in das Depot parkieren und die Sache wäre gelaufen gewesen…
Doch ungelogen keine 20 Meter vor dem Depot geht Flizz aus und orgelte nur noch ohne den Motor zu starten. Da schoben wir Flizz von Hand auf den Parkplatz und standen erstmal ratlos da. Flizz an den Laptop anhängen und diagnostizieren. Wie Patrick bereits von den Symptomen her vermutete, dasselbe Problem mit der Einspritzpumpe, wie wir bereits mit Patricks Bruder Kilian in Peru hatten. Doch diesmal liess sich Flizz leider nicht mehr humpelnd fahren wie letztes Mal nach Cusco.

Von der Idee, Flizz einfach per Abschleppseil aufs Schiff ziehen zu lassen wurde bald verworfen, da die Rederei nur funktionstüchtige Fahrzeuge an Board nimmt. Die nette Agentin schlug dann vor, man könne Flizz eventuell per Mafi Trailer verschiffen, jedoch müsste man das zuerst mit der Rederei und unserem Spediteur in Deutschland abklären.
Die zweite Möglichkeit wäre, die Reparatur hier in Uruguay durchzuführen und Flizz danach in den Hafen zurückzubringen, ein paar Reservetage bis zur Abfahrt des Schiffes hätten wir noch. Leider haben wir aber bereits die Fähre von Montevideo nach Buenos Aires, Flüge, Airbnb, Fussballspiele etc. gebucht. So kamen wir zum Entschluss uns in Buenos Aires um die Buchung des Mafi Trailers zu kümmern und zu hoffen, dass wir alles aus der Ferne regeln können. Wenn alles fehlschlägt, müsste Patrick wohl nach den Iguazu Fällen zurück nach Montevideo, statt den Heimflug anzutreten.

Mit feuchten Augen nahmen wir so Abschied von Flizz, welcher verloren und «leblos» im Depot stand. Hier die Fähre zu besteigen und ihn so zurückzulassen war schon eine herzzerreissende Sache.

Um es vorweg zu nehmen, war Flizz hier zurückzulassen wohl eine der dümmsten und kostspieligsten Fehler, welche wir auf der Reise gemacht haben. Wir malten uns schon aus, dass die Verschiffung per Trailer wohl ein Stück teurer wird.
Dass die Rederei für den Transport des Trailers gegenüber dem funktionierendem Flizz beinahe die doppelte Frachtrate verlangte ist okay, der Trailer braucht mehr Platz plus ist die Miete des Trailers darin inbegriffen. Dass aber der Hafen in Montevideo beinahe 2000 Dollar für das Laden eines Fahrzeuges auf einen Anhänger verrechnet, ist schon verrückt, vor allem, wenn man in Deutschland für dieselbe Arbeit rückwärts (abladen) gerade einmal 300 Euro zahlt. Da kommt man sich dann schon ordentlich verarscht vor. Aber die wussten wohl auch, dass wir keine andere Wahl hatten…

Schlussendlich wurde die Rückverschiffung von Flizz etwa dreimal so teuer wie sie eigentlich gewesen wäre. Aber wie heisst es so schön im US Militär «No soldier left behind», Flizz muss zurück, koste es was es wolle.
Hätten wir gewusst, dass es so teuer werden würde, hätten wir wohl Flizz zurück auf den Campingplatz des Paraiso Suizo geschleppt und die Einspritzpumpe selber unter die Lupe genommen.
Was wir aber um kein Geld der Welt wollten, ist Flizz nochmals in Südamerika zu einem Mechaniker zu bringen.
Somit hat auch die letzte lateinamerikanische Reparatur nur wenige Kilometer gehalten. Wir dachten zu Anfang, die Schauergeschichten der Mechaniker hier wären immer ordentlich übertrieben, jetzt wissen wir, es ist noch viel schlimmer.

Via Schnellfähre erreichten wir spät nachts die Riesenmetropole Buenos Aires und liessen uns mit dem Taxi direkt zu unserem Airbnb Studio im Stadtteil Palermo fahren. Mit einer Pizza und Empanadas vom Italiener an der Ecke liessen wir den stressigen Tag ausklingen.

Der erste Tag in Buenos Aires füllten wir damit, die Parks und Strassen um unseren Stadtteil zu entdecken. Dabei fällt einem schnell auf, wie grün die Stadt ist, kaum eine Strasse ohne Bäume und immer wieder riesige Grünanlagen. Sogar einen Botanischen Garten oder einen riesigen Rosegarten fanden wir vor. Nach beinahe 10 Kilometern kamen wir kaputt in unserem Airbnb an und machten uns fürs Abendessen fertig.
Heute Abend hatten wir uns mit Bettina, einer Bekannten aus demselben Dorf wie wir, verabredet. Wir feierten ihren Geburtstag bei Sushi und Wein.

Da uns die Free Walking Tour in Medellín so gut gefallen hat, nahmen wir am nächsten Morgen bei einer selbigen Tour durch den Stadtteil Recoleta teil. Dieser Stadtteil ist eines der elegantesten und teuersten Viertel der Stadt und besitzt eine Unmenge an altehrwürdigen Bauten.
Eine spannende und informative Tour aber leider eine viel zu grosse Gruppe, da würden ein paar Guides mehr sicher Sinn machen.

Am Ende der Tour befanden wir uns gleich vor dem bekannten Mausoleum, Cementerio de la Recoleta, in dem viele bekannte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel Eva Perón ihre Ruhe finden. Unglaublich diese Vielfalt an Gräbern, bei denen man hinein schielen und die Särge erblicken kann. In der Nacht will man sich definitiv nicht hierhin verirren.

Am nächsten Tag zog es uns in das farbige Viertel des Tangos, La Boca. Hier gibt es ein paar Strassen, welche voller Souvenirshops, Cafés und natürlich Tangotänzern ist. Interessant anzusehen, aber auf der anderen Seite auch extrem touristisch und alles wirkte irgendwie ein bisschen aufgesetzt. Immerhin erstanden wir ein Fussball Trikot um abends am Fussballspiel Farbe zu zeigen.
Auf dem Rückweg legten wir noch einen Stopp am Sonntagsmarkt in San Telmo ein und streiften ein bisschen durch die Gassen.

Am Abend stand dann ein Highlight an, auf welches wir uns schon lange freuten. Am späteren Nachmittag wurden wir in unserem Studio abgeholt und mit dem Minibus und einer Ladung anderer Touristen zum Stadion La Bombonera der Boca Juniors, einem der erfolgreichsten Teams Argentiniens, gefahren. Die Fans und das Stadion sind für ihre unglaubliche Atmosphäre bekannt, welche wir auch gleich zu spüren bekamen.
Wenn die knapp 50’000 Fans Songs anstimmen und dabei das ganze Stadion durch die hüpfende Menge zu beben beginnt, herrscht schon Gänsehautstimmung. Definitiv eine sehr packende Atmosphäre, das Zitat des Weltfussballers Romário bringt es gut auf den Punkt: „Ich habe in allen großen Stadien der Welt gespielt, aber ich war niemals näher an der Hölle als in der Bombonera.“
Leider ist es nicht ganz einfach an Tickets zu kommen, da diese fast ausschliesslich an Mitglieder des Clubs verkauft werden. Es soll jedoch auch Abendkassen mit jeweils ein paar hundert Karten geben. Wir haben auch Online Tickets gefunden aber beim Nachforschen viele Berichte von gefälschten Tickets etc. gelesen und es deshalb dabei belassen.
So haben wir über www.tangol.com eine Tour mit Guide inklusive An- und Rückfahrt zu unserem Studio gebucht, nicht ganz günstig aber sehr wahrscheinlich die einfachste und sorgenfreiste Methode.
Das andere Problem ist die Sicherheit, vor welcher man beim Nachforschen auch immer gewarnt wird. Seit einigen Jahren sind deshalb bei Spielen jeweils nur noch die Heim Fans erlaubt, weshalb bei einem Gegentor nicht ein einziger Zuschauer jubelt, speziell.
Im Nachhinein und nach so langer Reise in Lateinamerika hätten wir aber keine Angst, das Spiel alleine zu besuchen, solange man in den Menschenmassen bleibt nicht alleine durch irgendwelche dunkle Gassen streift und wie üblich den Verstand einschaltet.
In den oberen Rängen sassen bei uns ganze Familien, Pensionäre und von den Fans neben uns wurden wir nett begrüsst und willkommen geheissen. Dazu gilt im Stadion strengstes Alkoholverbot.
Abschliessend: für jeden Sport Fan definitiv ein «Must do» wenn man mal in der Region ist.

Den letzten Tag in Buenos Aires verbrachten wir in Puerto Madero, eines der jüngsten Stadtviertel, welches mit seiner Moderne und Wolkenkratzer beeindruckt. Eine ganze Menge an Technologie-Firmen hat sich hier angesiedelt.

Auf dem Heimweg mussten wir natürlich noch die heisse und stickige U-Bahn ausprobieren, welche wir schweissüberströmt wieder verliessen.
Am Abend besuchten wir ein letztes Mal unser Lieblingsrestaurant und genossen 500 Gramm zartes Rindfleisch. Schnell vergingen die fünf Nächte in Buenos Aires.

Definitiv eine Stadt, welche es sich anzuschauen lohnt. Für uns als «Landeier» waren fünf Tage gerade richtig, in der Riesenmetropole kann man aber sicher auch Wochen verbringen. Auch finden wir die Stadt sehr vielfältig mit all ihren Vierteln, da findet sicher jeder etwas, was einem beliebt.
Es ist und bleibt aber so, dass San Francisco immer noch mit Abstand unserer Lieblingsstadt dieser Reise ist, gefolgt von Vancouver.

Früh am nächsten Morgen sattelten wir wieder unser Gepäck uns liessen uns mit dem Taxi zum Flughafen bringen. Via Rosaria flogen wir ans letzte Ziel unserer Reisen, den Iguazu Fällen.
Schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug traf uns beinahe der Schlag, nach dem angenehm warmen und trockenen Klima in Buenos Aires waren wir zurück im feuchten Dschungel. Wiederum mit dem Taxi liessen wir uns direkt zum Eingang der argentinischen Seite der Wasserfälle bringen, verstauten unser Gepäck und trafen uns wiederum mit Bettina, welche bereits einen Tag vor uns hier eingetroffen ist.
In selbigen Moment traf auch die weiter oben im Bericht geschriebene Frachtrechnung für Flizz ein, dazu die Taxifahrerin welche für die wenigen Meter vom Flughafen zu den Wasserfällen gleichviel verlangte wie wir in Buenos Aires für zwei Stunden umherchauffieren bezahlt hätten, Dschungel Klima, Rucksäcke auf dem Buckel statt Flizz unter dem Hintern. Zusammengefasst es waren nicht gerade unseren besten fünf Minuten…

Als wir dann noch über eine Stunde damit verbrachten, auf so einen blöden Zug zu warten, welcher uns bis zuhinderst in den Nationalpark bringen sollte und dieser die Mittelstation immer wieder leer verliess war Endzeitstimmung angesagt…
Zum Glück war Bettina auch am Ende ihrer Reise und hat nach einem halben Jahr auch «genug», ansonsten hätte sie es wohl nicht mit uns zwei «verbitterten alten Weibern» ausgehalten.
Doch als wir dann plötzlich vor dem «Höllenschlund» standen war alles andere schnell vergessen. Einfach unglaublich imposant, wenn man die Wassermassen hier runterstützen sieht und innerhalb von wenigen Minuten klatschnass wird.

Die restlichen Wanderwege im Park sind weniger imposant aber von der Aussicht her noch schöner. Perfekt in den grünen Dschungel eingebettet kann man hunderte von grösseren oder kleineren Wasserfälle beobachten. Ja, die Iguazu Fälle lassen die Niagara Fälle definitiv verblassen. Nadine beschrieb es so: „etwas vom Schönsten, was ich je gesehen hatte“ und es bleibt ja noch die ganze brasilianische Seite.

Zum Glück hatten wir Bettina als Guide dabei, welche bereits den Tag zuvor mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf die brasilianische Seite der Fälle gereist war. Rucksäcke satteln und erstmal mit dem Bus zum Busterminal der nächsten Stadt, dann wieder Lateinamerika in Reinform im Ticketoffice. Ja, es gibt ein Bus zur brasilianischen Grenze aber ob der heute nochmals fährt oder wann der fährt keine Ahnung… So blieb uns nichts anderes übrig als einfach mal abzuwarten und zu hoffen. Glücklicherweise fuhr der Bus nach einer knappen halben Stunde vor und wir konnten problemlos die Grenze passieren. Danach mit dem Taxi ins Hotel, eine ordentliche Dusche nehmen etwas essen, Bettina verabschieden und danach todmüde ins Bett fallen.

Der volle Terminkalender ging am nächsten Morgen weiter, erstmal den nahen Vogelpark anschauen. Was für ein schöner Park, leider hatten wir unsere Spiegelreflex in Flizz gelassen und konnten nur mit dem Handy fotografieren.

Danach ging es zum wesentlich besser organisierten, brasilianischen Teil der Igazu Fälle. Mit dem Car wird man zu den Fällen gefahren und kann dann einen wunderschönen Weg den Fällen entlanglaufen. Es ist genauso wie wir gelesen hatten, Argentinien hat das Wasser, Brasilien die Aussicht.

Die letzte Stunde im Park verbrachten wir mit Jeannette und Tinu welche wir letztes Mal in Mexiko getroffen hatten und per Zufall am gleichen Tag die Fälle besuchten. Sie haben ihr Auto auch bereits abgeliefert und befinden sich wie wir als Rucksack Tourist auf der Heimreise. Sie werden jedoch die Fahrt über den Ozean mit einem Kreuzfahrtschiff statt dem Flugzeug wie wir zurücklegen.

Mit dem Verlassen der Iguazu Fälle endete auch unsere Reise. Die letzten Wochen waren geprägt von Hoch und Tiefs. Die ganze Geschichte mit Flizz, die wunderschönen Igazu Fälle, die spannende Stadt Buenos Aires und noch viele mehr.
Klar gäbe es hier noch viel zu entdecken, Brasilien und Paraguay hatten wir ja noch gar nicht kennen gelernt. Wir müssen aber auch zugeben, dass und die «flache» Seite Südamerikas nie wirklich gereizt hatte und uns das in Uruguay und Argentinien auch bestätigt wurde.
Das «flache Grüne» ist einfach nicht unsers, wie hat es Patrick schön ausgedrückt: «Die Anden sind das Salz der südamerikanischen Suppe».

Zurück im Hotel buckelten wir wieder unser Rucksäcke und machten uns auf zum Flughafen. Via Sao Paulo und Lissabon kamen wir 21 Stunden später in Zürich an und wurden von einer riesigen Gruppe Freunde und Verwandten herzlich willkommen geheissen. Bewaffnet mit Kuhglocken und Schweizerflaggen wurden sie sogar gefragt ob irgendwelche bekannten Sportler von der Olympia nach Hause kommen. Nicht ganz…

Noch unterwegs mussten wir uns schon einen Termin FETT in der Agenda eintragen, für unser Freundespärchen Manuela und Simon. Eine Woche nach der Ankunft war es dann so weit, bewaffnet mit Augenbinden wurden wir in das Auto verfrachtet. Nach einer gefühlten Ewigkeit duften wir aus dem Auto aussteigen. Nadine war es kotzübel. Doch dies verging wie im nu, als plötzlich der Klang eines Alphorns ertönte. Patrick meint das ist doch Papa. Augenbinden weg und da standen sie alle. Wir können nicht in Worte fassen, was wir in diesem Moment fühlten. Ein Mix zwischen Freude und Nervosität. Aber wohl eines der schönsten Geschenke, die wir je bekommen hatten. Wir verbrachten einen Abend im Schützenhaus Gossau, am selben Ort, wo wir schon unsere Abschiedsparty mit all unseren Freunden und der Familie hatten. Patricks Familie hat als Willkommensgeschenk all unsere Reiseberichte in ein Buch verwandelt. Somit wollen wir uns nochmal bei allen herzlich bedanken, die diesen Abend für uns perfekt gemacht hatten.

Ein abschliessender Bericht mit Zahlen und Fakten unserer gesamten Reise wird noch folgen.

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