13. Baja California 16.12-24.01

13. Baja California 16.12-24.01

Schon Monate zuvor wurde der Grenzübertritt nach Mexiko bei anderen Reisenden immer mit Mitte Dezember angepriesen. Verlässlich und pünktlich wie wir Schweizer sind, wurde die Grenze am 15. Dezember übertreten. Die anfängliche Euphorie in die Welt der Lateinamerikaner einzutreten wurden an der Grenze schnell gebremst. Das Schlamassel startete damit, dass wir vom mexikanischen Grenzbeamten rausgewunken wurden und Flizz in einer Röntgenanlage abstellen mussten. Glücklicherweise konnten die Beamten auf dem Röntgenbild nichts Abnormales feststellen und wiesen uns zurück auf die zweispurige Grenzstrasse. Doch was ist hier los, nach wenigen Meter fahren fanden wir uns bereits mitten in Tijuana, kein Einreisestempel, keine Fahrzeugeinfuhr, nichts. So gerne wir jetzt einfach nach Ensenada durchdüsen wollten, so wollten wir uns dennoch später keine Probleme einhandeln. Kreuz und Quer durch die Strassen von Tijuana versuchten wir uns irgendwie wieder zurück zu dem mexikanischen Grenzposten durchzuschlagen. Die Möglichkeit, via den stundenlangen Stau wieder in die USA einzureisen um dann gleich wieder nach Mexiko auszureisen, wollten wir uns ersparen.

Mit mulmigem Gefühl liessen wir Flizz nahe der Grenze zurück und versuchten die mexikanischen Behörden via der Fussgänger Grenzbrücke zu erreichen. Dank den hilfsbereiten Sicherheitsleuten funktionierte dies auch. Nach langem anstehen hatten wir unseren Stempel und die Touristenkarte im Sack. Somit durften wir uns fortan für 180 Tage in Mexiko aufhalten. Der Auto Import ist für die Baja California nicht nötig und kann später im Fährhafen von La Paz gemacht werden, bevor wir aufs Festland übersetzten. Letzter Punkt auf der Liste war der USA mitzuteilen das wir ausgereist sind. Dazu wurde uns bei der Einreise nach Alaksa ein I-94 Zettel in den Pass geklebt, welcher bei Ausreise dem US Grenzposten übergeben werden muss. Dieser passiert man jedoch bei der Einreise in Tijuana nicht. So versuchten wir irgendwie ausfindig zu machen, wie wir dies erledigen konnten. Von drei verschiedenen mexikanischen Grenzbeamten bekamen wir drei verschiedene Antworten. Den Zettel per Post zurücksenden, den Zettel rausreissen und wegschmeissen, da er sowieso unwichtig sei und die dritte Person ignorierte unsere Frage auch im dritten Anlauf komplett. Jeder Normalsterbliche kann sich wohl vorstellen das keine der drei Wege zum Ziel führen wird, ein bisschen genervt verliessen wir den mit beförderten Supermarkt Kassiererinnen gefüllten Grenzposten. Der einzige Weg ist wohl uns über die Fussgängerbrücke bis zum Eingang des US Grenzposten vorzuarbeiten.
Perfekt, gleich vor dem Grenzposten stehen zwei Beamte. Kurzerhand den Pass mit dem I-94 Zettel unter die Nase gesteckt und gefragt wie wir vorgehen sollen. Einfach drin lassen, war seine Antwort. Ach ja, die Anleitung auf der Rückseite weist jedoch darauf hin, dass dieser Weg bei der nächsten Einreise zu Problemen führen kann. In den US Systemen sind wir ja so nie ausgereist.
Egal, uns wurde es zu bunt. Fluchend über die Inkompetenz der Grenzwächter liefen wir zurück zum parkierten Flizz. Das verbreitet doch schon einmal Vorfreude auf die noch kommenden Grenzen weiter südlich.

Zum Glück fanden wir Flizz ohne Kratzer oder eingebrochene Scheibe in Tijuana wieder und fuhren los Richtung Pazifikküste. Bei der Fahrt durch Tijuana erschraken wir beide, welche vor dieser Reise Mittel- und Südeuropa nie verlassen hatten. Tijuana war wohl das dreckigste und tristeste Fleckchen Erde welches wir beide je gesehen hatten. Zum Glück wussten wir von Reiseberichten wie schön es weiter unten werden wird, ansonsten könnte man es niemanden verübeln, wenn er am nächsten Kreisel wieder den Weg nach Norden einschlägt.
Wir fuhren jedoch ohne zu stoppen bis zum Camping in Ensenada , einer Touristenstadt an der Pazifikküste, durch. Hier machten wir auch gleich Bekanntschaft mit der mexikanischen Gastfreundschaft. Mit offenen Armen wurden wir auf dem Camping empfangen und gleich mit einer Flasche Wein und Tamale, einer mexikanischen Spezialität, beschenkt. Dazu warme Duschen, Wifi, privat Strand und das alles für umgerechnet fünf Dollar. Nur das Wetter liess zu wünschen übrig, weshalb wir uns nach zwei Tagen und der Besichtigung eines der grössten Blowholes der Welt «La Bufadora» auf den Weg weiter in den Süden machten. Wie immer Fährt man dabei auf der MX1, die einzige Strasse welche die komplette Baja California von Norden nach Süden durchquert. Obwohl die Strasse gut asphaltiert ist, muss man die Fahrzeiten mindestens verdoppeln bis verdreifachen gegenüber der USA und Canada. Viele kleine Dörfchen mit Fahrwerk mordenden Topens (Bremsschwelle), unsinnige platzierte Stop Schilder und Baustellen welche ab und an eher einem Offroad Parkour gleichen, hindern einem am Vorwärtskommen.
Die anstrengenden stunden Fahrerei waren aber schnell verschwunden als wir auf einen schönen Campingplatz direkt am Strand fuhren. Nach wenigen Metern auf dem Gelände kam schon ein wild fuchtelnder Man entgegen und rief uns «Hola Amigo» zu. Fidel der Inhaber war erfreut über Kundschaft, denn der Norden der Baja ist um diese Jahreszeit wie ausgestorben. Als kurz nach uns auch noch eine französische Familie eintraf, war Fidel so aus dem Häuschen, dass er uns versprach, am nächsten Tag Langusten für uns zu kochen. So stand er am nächsten Morgen kurz nach 11 Uhr auf seinem Balkon und rief in ohrenbetäubender Lautstärke «Amigos, Langusto». Leider erhörte nur Nadine seinen Ruf, welche sich gerade mitten in einer Skype Session befand. Patrick eierte mit dem Stand-Up Brett auf dem Meer herum und die Franzosen waren Kilometer entfernt auf einem Strandspaziergang, natürlich alle ausser Hörweite. So verschwand der arme Kerl nach einer kurzen Entschuldigung bei Nadine, da er sie beim Skypen unterbrochen hatte, wieder im Haus. Wir wissen bis heute nicht was mit den Langusten geschehen ist. Trotz dem Langusten Desaster gefiel uns der Platz super und so wurden aus der geplanten einen Nacht ganze drei.

Dreimal raten wer welcher Pancake gemacht hat…

Nächstes Ziel war für Patrick ein «Must-See», Punta San Carlos einer der renommiertesten Windsurf Spots. Leider befindet sich dieser in der Pampa und ist nur über eine 60km lange Schotterstrasse von der MX1 Hauptstrasse oder via Flugzeug zu erreichen. Wenn einem dort Frischwasser oder Essen ausgeht sind das 5 stunden hin und zurück ins nächste Dorf, es ist also Planung angesagt. So füllten wir alle Vorräte bis zum Bersten auf bevor wir die Zivilisation verliessen. Immerhin bietet die Schotterstrasse schöne Aussichten und man kommt an einigen Kakteen Wäldern, mit den von der Baja bekannten riesen Kakteen, vorbei. Am Ort selber befand sich ausser einer Surfstation und ein paar eingemottete Wohnwagen nichts. Da die Station während dem Winter geschlossen ist war nur der «Winter Guy» vor Ort, welcher als Wachhund fungierte. Dennoch gefiel es uns hier super gut und Patrick verbrachte sieben Tage mit allen Arten von Surfen während Nadine Bücher verschlang oder Fotograf spielte.

Die Zeit verging und so verbrachten wir auch Weihnachten hier unten, speziell so abgeschieden von der Aussenwelt ohne Handyempfang und andere Leute. Statt Jubel, Trubel und gutes Essen gab es dank sintflutartigem Regen einen Fajita Abend im beheizten Bus. Immerhin fand Patrick noch ein paar Weihnachtslieder in seiner Musiksammlung, welcher er zum Leidwesen von Nadine auch noch lauthals begleitete. Durch den gefallenen Regen waren wir jedoch auch für ein paar Tage hier unten gefangen, die Strasse sei im aktuellen Zustand sogar für Allrad Fahrzeuge nur schwer passierbar. Der «Winter Guy» empfahl uns mindestens zwei Tage zu warten bevor wir die Schotterstrasse bezwingen um unsere Vorräte aufzustocken. Zum Glück befolgten wir den Rat, der Matsch war auch nach zwei Tagen noch grenzwertig und wir mussten ab und ein bisschen hin und her wiegeln bis wir durchkamen. Nebenbei hat Patricks «professionelle» Auspuff Reparatur aus San Diego das zeitliche gesegnet, so wurde der Endschalldämpfer kurzer Hand ausgebaut und die Fahrt röhrend zurückgelegt.

Immer mal wieder Auspuff schweissen…

Zurück in der Zivilisation checkten wir erst einmal das Wetter, sehr viel Regen hier im Norden. Schnell war die Entscheidung gefallen statt nach Punta San Carlos zurück zufahren in den Süden zu flüchten. So hatten wir auch die Chance Neujahr mit den Reisebekanntschaften Nicole und Darren im warmen und trockenen zu feiern. Doch bis dahin mussten erst einmal 1200 Kilometer zurückgelegt werde. Der einzig grösserer Halt auf der Strecke war die Laguna Ojije Libre auf welcher wir an einer Whale Watching Tour teilnahmen. Da die Wal Saison erst gerade begonnen hat war noch nicht viel los. Nur eine Handvoll Tiere sollte sich momentan in der Lagune tümmeln. Im Februar und März sind hier jedoch mehrere tausend Tiere, welche im Schutz der Lagune ihre Kälber gebären und aufziehen bevor sie im Frühling wieder Richtung Alaska ziehen. Dennoch wurden wir nicht enttäuscht und konnten in kleinen Nussschalen aus nächster Nähe einige Mütter mit ihren Kälbern beobachten. Zusätzlich wurde auf dem Nachhauseweg noch unser Boot von Delfinen gejagt, einen perfekten Geburtstag für die Tierliebhaberin Nadine.

Die nächsten drei Tag wurden 900 Kilometer zurückgelegt mit kurzem Halt in der Oase San Ignacio um die Kirche der Mission anzusehen. Naja schönes Gemäuer mit dunkler Vergangenheit, wir beide konnten dem nicht wirklich viel abgewinnen. So waren wir nach wenigen Minuten wieder auf Achse.
Kurze Zeit später kamen wir in zum ersten Mal an den Golf von Kalifornien. Hier in der Region der Bahía Concepción gäbe es einige schöne Buchten und Dörfchen anzusehen. Leider herrschte Dauerregen und alle von der Strasse einsehbaren Buchten waren gefüllt mit Winterflüchtlingen aus dem Norden. So liessen wir die ganze Region links liegen und düsten weiter Richtung Süden. Schöne Buchten und Strände werden wir sicher noch genügend finden.
Halt machten wir erst in Ciudad Constitución 200 Kilometer vor La Paz. Ein ausgewanderter Engländer hat hier einen Campingplatz errichtet. Man kann viel über Engländer sagen, schlechte Küche, schlechtes Wetter aber etwas haben die, einen weltklasse Humor. Trocken, ironisch und sarkastisch liess er sich minutenlang über den Brexit, Schweizer Banken und vieles mehr aus. Was für eine Wohltat für Patrick nach einem halben Jahr Nordamerika. Auch für Nadine war mit einer verspielten jungen Katze und einem Baby Rottweiler gesorgt.

Missionar Patrick spricht zum Pöbel;-)
Schwarzfahrer entlarvt...
Schwarzfahrer entlarvt…

Feinste Holzofen Pizza

Eigentlich könnte man auf dem Camping länger verweilen, jedoch steht Neujahr vor der Tür und mir müssen noch zu unseren Reisebekanntschaften aufschliessen. So trafen nach langer Fahrt am Nachmittag an einem wunderschönen Strand südlich von Todos Santos ein und begrüssten vier bekannte Gesichter. Hier unten herrscht auch gleich komplett anderes Wetter, endlich warme trockene Abende an denen man auch gerne länger draussen sitzen bleibt. Umgehend wurden natürlich ordentlich Pläne für den morgigen Neujahrsabend geschmiedet. Die Auswahl bestand zwischen dem riesen Koloss Cabo San Lucas und dem kleinen beschaulichen Todos Santos. Die Wahl viel einstimmt auf Zweiteres. So richteten wir uns am nächsten Tag auf dem Campingplatz in Todos Santos ein, damit wir zu später Stunde gemütlich nach Hause wackeln konnten. Nächster Punkt war eine geeignete Party zu finden. Schlussendlich stellte sich dies als ziemlich einfach heraus, nur aus dem La Morena erklang an jeden Abend Musik. Für 2 Franken Eintritt pro Person kann man hier mit ein paar verlorenen Alt-Hippies, einigen US Rentnern, einer mehr schlecht als rechten Band und uns sechs Neujahr feiern. Dank guter Gesellschaft und günstigem Mojito wurde es dennoch ein super unterhaltsamer Abend. Da sieht man sogar darüber hinweg, dass die Band mit dem Zählen des Countdowns startete, als Patrick’s Smartphone schon drei Minuten nach Mitternacht anzeigte.

 Prinzessin und einäugiger Bandit
Prinzessin und einäugiger Bandit

Nachdem wir den Rausch ausgeschlafen hatten, schmiedeten wir den nächsten Plan. Für die nächsten Tage stand die Fahrt alles entlang der Küste bis zurück nach La Paz auf dem Plan.  Nach einer Übernachtung am Strand mit springenden Walen und Mantarochen fuhren wir los Richtung dem Touristen Ort Nummer Eins auf der Baja, Cabo San Lucas. Wir nutzten die Stadt jedoch nur als Versorgungsposten und liessen den Rest Links liegen.
Innerhalb von sieben Tagen fuhren wir via dem Cabo Pulmo Nationalpark und Los Barriles nach La Paz zurück. Dabei haben wir an wunderschönen Plätzen direkt am Meer übernachtet und die Tage mit Sonnenbaden, Schwimmen, Tauchen und Fischen verbracht. Patrick konnte, nach über drei Jahren mit Angelausrüstung im Bus, seinen ersten Fang verzeichnen. Das Petri Heil blieb auch in den nächsten Tagen bestehen und die Fangquote stieg auf insgesamt fünf Stück an. Nebenbei wurde noch ein Abstecher in die Berge zum Sol de Mayo Wasserfall und der Oase Santiago gemacht. Wunderschön in die Berge eingebettet konnte man sich in die Naturpools setzten und sich abkühlen. Definitiv eine Empfehlung wert, auch wenn 6 Doller pro Person doch ein ordentlicher Eintrittspreis für Mexico ist und sich das wohl zum grössten Teil nur die Touristen leisten. Man muss dabei bedenken, dass das mexikanische Durchschnittseinkommen mit 9000 USD in Jahr, nur etwa einen Neuntel gegenüber der Schweiz beträgt.

Patrick’s erster Fang
Flizz hat sich mal wieder eingegraben....
Flizz hat sich mal wieder eingegraben….

Zurück in der Hauptstadt der Baja California Sud, La Paz, quartierten wir uns auf für zwei Nächte auf dem Campingplatz ein. Wir wollten nämlich am nächsten morgen bei den netten Herren von Geraldo VW vorbei, da Flizz wie immer nach 120’000 Kilometer nach einem Zahnriemenwechsel rief. Leider waren wir wohl nicht die einzigen, die am ersten Montag nach den langen Weihnachtsferien Hilfe brachten und wir wurden auf Montag in einer Woche vertröstet. Nun gut, gemacht werden muss es und es gibt schlechtere Orte um die Zeit zu überbrücken. So verbrachten wir mehr oder weniger eine gesamte Woche in Tecolote, einem Strand nördlich von La Paz. Hier wimmelte es nur so von Reisenden, zu spitzen Zeiten standen um die fünfzehn europäische Fahrzeuge am Strand.
So wurde viel gequatscht, Reise Weisheiten ausgetauscht und Feuer gemacht. Wer jetzt an wilde Strandpartys denkt, liegt falsch. Bis auf ein weiteres Schweizer Paar, Rike und Martin, waren alle schon im Rentenalter oder kurz davor. Dennoch waren es unterhaltsame Tage. Zusätzlich fädelte jemand eine Schnorchel Tour mit Walhaien und Seehunden ein.
So wurden wir am nächsten Morgen mit einer Nussschale in die Nähe der Walhaie gefahren und sprangen mit mulmigem Gefühl ins trübe Wasser. Einmal im warmen Nass versuchte man den Richtungsanweisungen der im Boot gebliebenen zu folgen. Mit etwas Glück landet man dann vor oder neben dem Walhai. Sehr eindrücklich, wenn man die geschätzt acht Meter langen Tiere neben sich schwimmen sieht. Nadine brauchte erst eine ordentliche Ladung Überwindung bevor sie auch ins Wasser sprang.
Nachdem wir über eine stunde Geschnorchelt hatten und unzählige Male mit Flossen an den Füssen ins Boot geklettert sind, stand eine nicht zu enden wollende Bootsfahrt an die Spitze der Naturgeschützten Isla Espíritu Santo an. Hier konnte man sich abermals mit Schnorchel Ausrüstung ins Wasser werfen. Unglaublich, man fühlte sich als wenn man direkt in ein Aquarium gesprungen wäre, eine unzählbar Menge an Fischen in allen Formen und Farben schwammen umher. Ab und an sprangen auch Seelöwen von den Steinen ins Wasser und tauchten quirlig um uns rum. Es war ein richtig schöner Tag, wäre nur die Schifffahrte nicht so unglaublich lange.

Einziges Bild das Patrick beim Schnorcheln hingekriegt hat….
Eine bunte Runde
Eine bunte Runde

Am nächsten Montag stand dann endlich unser Werkstatt Termin an. So liessen wir Flizz in der Werkstatt stehen und machten uns zu Fuss auf in das Zentrum von La Paz. Wir verbrachten den Tag in Cafes und lagen am Strand, bis wir kurz vor Feierabend wieder zur Werkstatt zurückkehren. Freudig sahen wir Flizz schon draussen auf der Strasse stehen. Die Freude war jedoch nur von kurzer Dauer, als uns Geraldo erzählte, dass er ein Spezial Werkzeug nicht hat, welches für diese Arbeit von Nöten ist. Nach kurzem Hin und Her besorgte er uns ein Termin für kommenden Donnerstag in der offiziellen VW Werkstatt von La Paz. Dort sollte das Werkzeug vorhanden sein.
Es hiess also nochmals zwei Tage am Strand zu verbringen bevor wir am Donnerstagmorgen nach La Paz zurückkehrten. Freundliche wurden wir bei Volkswagen begrüsst und stellten unser Auto vor den Hof, da der Hof bereits rappelvoll war. Wir glaubten kaum daran, dass alles bis am Abend gerichtet wird. Erstmal hiess es, nochmals zehn Stunden in La Paz rumzubringen. Zum Glück konnten wir uns mit zwei anderen Leidgenossen zusammentun, welche auch auf ihren VW Bus warten mussten.

Waschen auf mexikanisch, abgeben, warten, abholen.
Waschen auf mexikanisch, abgeben, warten, abholen.

Wie wir uns bereits dachten, kam kurz vor sechs der Anruf, dass sie heute noch nicht fertig werden. Auf dem schnellsten Weg gingen wir zurück zu VW um noch einige Kleider für unseren Hotelaufenthalt aus Flizz zu nehmen. Als wir dort ankamen standen sechs diskutierende Mechaniker mit irgendwelchen Anleitungen um unser Auto rum. Dass kann ja heiter werden. Zusätzlich schaute es aus, als sei die Arbeit erst gerade begonnen worden. Super hatten wir den Termin bereits früh am Morgen. Nun gut, stempeln wir das mal unter mexikanische Gemütlichkeit ab.
So hiess es wohl oder üblich noch einen Tag in La Paz rumzubringen. Dieses mal hatten wir jedoch genug von der Stadt und verbrachten den kompletten Tag in diversen Internet Cafes und im Kino. Auch wenn wir dem neuen Triple X Film auf Spanisch nicht viel abgewinnen konnten, hatten wir für 3 Dollar für zwei Stunden zwei bequeme Stühle.
Kurz vor Feierabend kam dann der erlösende Anruf, dass unser Auto abholbereit ist. Immerhin schien die Arbeit gut gemacht und Flizz lief richtig gut, bei einem Preis von umgerechnet 190 USD für zwei Tag Arbeit kann man sich wohl auch nicht beklagen.

Nachdem wir endlich wieder mobil waren, hiess es langsam aber sicher «Adiós Baja California». Noch zwei weiteren Tagen Erholung von den Strapazen am Stand, buchten wir die Fähre, um aufs Festland zu gelangen.

Baja California hat uns alles in allem sehr gut gefallen. Das es sehr touristisch ist kam uns, als Lateinamerika Einsteigern, gerade gelegen. Auch die Mexikaner empfanden wir alle als sehr hilfsbereit und seeeehr gemütlich.

2 Gedanken zu „13. Baja California 16.12-24.01

  1. Hallo ihr Zwei
    Die Schilderungen werden jetzt immer interessanter, Neuland für uns alle und nicht mehr so planbar wie im Norden. Der Film ist super, Drone sei dank. Trotzdem habe ich mich manchmal gefragt, wie das Kamerateam da vorgeht. Half Dome, oho.
    Ich halte schon einen riesen Koffer bereit, um all die VW Ersatzteile nach Costa Rica zu schleppen.
    Grusswiss Pa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert